D´Rottaler Bayerbach e.V.
gegründet 1947
HTV D´Rottaler Bayerbach e.V.

Chronik des Heimat- und Volkstrachtenvereins "D´Rottaler  Bayerbach e.V."


über die Entstehung dieser Trachtengemeinschaft soll am besten die Vereinschronik selbst sprechen:
In den ersten Nachkriegsjahren, als Anton Moser (hiesiger Landwirt), von der Gefangenschaft zurückkam, versammelten sich einige bei ihm zum sogenannten "Hoagartn". Da kam unter anderem auch das Plattln zur Sprache, welches Anton Moser in der Gefangenschaft erlernte. Den Anwesenden gefiel das Plattln so gut, dass man beschloss, einen Trachtenverein zu gründen.
Am 29.07.1947 wurde dann der Volks- und Gebirgstrachtenverein "Flachlandler Bayerbach" ins Leben gerufen. Zum 1. Vorstand und Vorplattler wurde Anton Moser gewählt, zum 2.Vorstand Ignaz Schreiner.
Das schnelle Zustandekommen des Vereins verdanken wir dem Kameraden Hias Windorfer aus Passau, der sich dafür einsetzte, dass der neue Verein vom Gau anerkannt wurde.
 Aus den Aufzeichnungen geht hervor, dass bei der Gründung der Verein aus nur 10 Mitgliedern bestand. Nach anfänglicher Begeisterung kam es nach 3 Jahren im Mai 1950, zu einem vorübergehenden Stillstand des Vereins. Die Mitgliederzahl sank damals auf 5 zurück. Durch Eingreifen einiger Kameraden konnte der Verein am Zerfall gehindert und wieder neu errichtet werden, welcher dann den Namen "Heimat- und Volkstrachtenverein D'Rottaler Bayerbach" bekam. Nun ging es mit neuer Kraft an die Arbeit und mit viel Mühe kam der Verein wieder in Schwung. Bereits am 17. Juni des gleichen Jahres konnte wieder eine Veranstaltung stattfinden. Nunmehr hat sich die Mitgliederzahl nach mehr als 30 Vereinsjahren auf 310 erhöht.
Bei der Gründung des Vereins wurde nach damalig bewährtem Muster eine Gebiergstracht getragen. Erst im Jahre 1952, nach vorheriger Ablehnung durch die Vorstandschaft aus finanziellen Gründen und ungenügender Einsicht, gelang dem damaligen Vorstand Josef Holzbauer die Umstellung auf eine echte bodenständige Rottaler Volkstracht. Die Rottaler Tracht, wie sie heute vom Verein getragen wird, hat ihren Ursprung im 18. Jahrhundert. Zur Kenntnis seiner Tracht gelangte der Verein durch Vorstand Holzbauer, der sie auf Abbildungen von Votivtafeln in Kirchen und Kapellen der Umgebung, so z.B. in Langwinkl, Rotthalmünster und in St. Wolfgang bei Weng fand.
Dies soll aber nicht bedeuten, dass im ganzen Rottal die  vollkommen gleiche Tracht getragen wurde. So unterschieden sich z.B. die Tracht im Pfarrkirchner Raum von der Kößlarner oder Langwinkler Tracht. Der Unterschied zeigte sich vor allem in der verschiedenen Färbung des Leines. So wurde die blaue Färbung des Rockes der Männertracht ursprünglich durch Heidelbeersaft erreicht. Nur in der Form und im Schnitt lässt sich eine gewisse Einheitlichkeit der Trachten feststellen.
Mit dieser Umstellung war der Anfang für die echte bodenständige Tracht gesetzt und auch das Vereinsleben erfuhr dadurch, nach anfänglichen Skepsis einen neuen Aufschwung. Bis heute ist die Anzahl auf ca. 120 Trachten gestiegen.
Der Verein besitzt 2 Fahnen, 1951 fand die erste Fahnenweihe statt und anlässlich seines 30-jährigen Bestehens wurde im Juli 1977 eine neue Fahne geweiht.
Dass der Vereinsich auch über seinen direkten Wirkungskreis hinaus an der Heimatpflege beteiligt, zeigen die Spenden zur Anschaffung der Kirchenglocken und zur Errichtung des Kriegerdenkmales in Bayerbach. Ferner halfen die Mitglieder uneigennützig mit bei der Renovierung des Huckenhamer Margarethenkirchleins. Diese Kapelle wird auch heute noch vom Verein betreut.
Im Verein besteht seit seiner Gründung eine Laienspielgruppe, die seit 1948 jährlich einmal aktiv wird.
Hinzu kommt eine Jugend- und Erwachsenen - Tanzgruppe, die sich um die Pflege des Volkstanzes bemüht. Weiter haben sich aus den Reihen der Mitglieder eine Hausmusi, verschiedene Gesangsgruppen und eine Tanzlmusi herauskristallisiert.
 
Zu erwähnen bleibt noch, dass der Verein seit 1973 eine Bruderschaft mit dem Trachtenverein "Altstädter Bauerngmoa Linz" geschlossen hat. Diese hat durch Gegenbesuche ein freundschaftliches Verhältnis im Sinne des deutsch - österreichischen Kulturaustausches erfahren.
 
Im Jahre 1980 erfolgte die Eintragung des Vereins in das Vereinsregister. Er führt seitdem den Zusatz "e.V." und wurde als gemeinnützig anerkannt.
Dass der Verein immer wieder versucht, Althergebrachtes auch in unserer Zeit lebendig zu halten, zeigte 1981 die durchgeführte Trachtenschau und Volkskunstausstellung. Es kam hier besonders zum Ausdruck, dass altbäuerliche Kleidung wie die Kopftuchtracht, Drahtl-, Riegel-, Perl- und Goldhaube und die dazu passende Kleidung noch vorhanden sind und auch zu besonderen Anlässen noch getragen werden. Dies zeigt deutlich, dass diese althergebrachte Kleidung auch in unserer modernen Zeit noch ihren Platz hat.
Hinzu kommt, dass im Jahre 1980 aufgrund der Trachtenmappe des Landkreises Rottal - Inn sich der Verein entschloss, ein Vereinsdirndl zu entwerfen, das von den weiblichen Mitgliedern bei Vereinsabenden, aber auch vielen anderen Gelegenheiten getragen werden kann.
Neben der zahlreichen örtlichen und überörtlichen Veranstaltungen die der Verein besucht bzw. sich daran beteiligt, treffen sich die Mitglieder jeden Monat einmal zu einem Vereinsabend. Dieses Zusammenkommen soll der Gemeinschaftspflege dienen und das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken.
Die Entwicklung des Bayerbacher Trachtenvereins zeigt eine deutliche Aufwärtsentwicklung, was nicht zuletzt bei der Vorstandschaft liegt. Die Führung des Vereins liegt seit ca. 30 Jahren in den Händen von Vorstand Georg Märzendorfer. Zweiter Vorstand ist seit 10 Jahren Helmut Zellner.
Hinzu kommt, dass nur mit vielen aktiven Vereinsmitgliedern eine weitere Aufwärtsentwicklung auch in Zukunft erreicht werden kann.
Nachdem die langjährige Heimat des Vereins der "Gasthof zur Post" seinen Betrieb einstellte und verkauft wurde wurden wir im zweiten Gasthof unseres Ortes heimisch. Doch es wurde immer schwieriger die Mitglieder zu den Proben und Vereinsabenden in die Wirtschaft zu bringen.
Im Jahr 1999 entschloss sich der Verein ein Vereinsheim zu bauen. Die Gemeinde stellte das Grundstück zur Verfügung und im Rahmen der Ortskernsanierung wurde von der Regierungvon Niederbayern dafür ein Zuschuss bereitgestellt.
Durch Spenden der Mitglieder und in Eigenleistung mit vielen Arbeitsstunden wurde das Heim von den aktiven Mitgliedern erbaut. Im August 2002 wurde mit einem Fest unser neues Heim feierlich eingeweiht.
letzte Änderung: 17.08.2015